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Vom Lazarett zur landwirtschaftlichen Winterschule bis hin zur Gesamtschule

Wer ahnt schon, dass unsere Gesamtschule einst als Lazarett der Treuenbrietzener Garnison errichtet wurde? Die Bauarbeiten dazu wurden etwa 1862 ausgeschrieben, da man ein Lazarett in Treuenbrietzen als notwendig ansah. Der Bau verzögerte sich jedoch aufgrund von Schwierigkeiten, die von Seiten der Bürger gemacht wurden. Im Februar 1863 erscheint eine neue Ausschreibung für den Bau und etwa ein Jahr später wurde das Gebäude schon fertiggestellt. Die Truppen hatten in dieser Zeit aber Treuenbrietzen verlassen und kämpften in Schleswig-Holstein gegen die Dänen. Das Lazarett wurde mit Verwundeten belegt. 60 Mann mussten untergebracht werden, obwohl nur 36-40 Betten aufgestellt werden sollten. Auch in den Jahren 1860 und 1870/71 diente der Bau als Unterbringung für leicht- und schwerverletzte Soldaten.

1877 stand das Gebäude leer und die Stadt versuchte ein Lehrerseminar zu bekommen, um das relativ neue Gebäude nutzen zu können. Leider hatte man damit kein Glück und eine Baugewerksschule wurde ins Leben gerufen und in dem Haus untergebracht. Jedoch ging der Besuch der Schule mit den Jahren sehr zurück. Somit wurde sie im Herbst 1882 geschlossen.

Eine entsprechende Verwendung fand unsere heutige Gesamtschule erst 1905 wieder, als für den Kreis Zauch - Belzig eine "landwirtschaftliche Winterschule" ins Leben gerufen wurde. Dies war die 5. derartige Schule in der Provinz Brandenburg. Nebenbei mag es erwähnenswert erscheinen, dass sich im Mittelalter auf dem späteren Baugrund ein großer Teich befand, der den Zugang zur Stadt erschweren sollte. Vor ein paar Jahren fand man dort noch Hufeisen der Pferde von schwedischen Reitern, die 1636 in die Stadt eindringen wollten und im Sumpf des Teiches hängen blieben. Die Hufeisen kann man heute im Treuenbrietzener Heimatmuseum bewundern.

Am 18.April 1904 richtete der landwirtschaftliche Verein zu Treuenbrietzen ein Gesuch an den Magistrat zwecks der Errichtung einer "landwirtschaftlichen Winterschule". Der Vorsitzende war der damalige Bürgermeister Jahn. Der Magistrat stimmte zwar zu, richtete das Gesuch aber an die Landwirtschaftskammer Berlin weiter. Diese wollte, dass die Anzahl der interessierten Schüler festgestellt werden sollte um herauszufinden, ob sich die Investition auch lohnt. Nach einigen Schwierigkeiten konnte man die Anmeldungen von mehr als 140 Interessierten vorlegen, die durch die Vorstandsmitglieder erfragt wurden.

Nun begann der Kampf um die Schulräume, denn man bestand auf die Räume der ehemaligen Baugewerksschule, die aber im unteren Bereich vom Bürgermeister Jahn bewohnt wurden. Nach langem Hin und Her konnte man endlich mit den Umbauten beginnen. Am 02. November 1905 wurde die Schule mit einer stattlichen Anzahl von Schülern durch den Direktor Linde eröffnet. Die Anzahl der Schüler betrug Jahr für Jahr durchschnittlich 25 bis 45 bis der Krieg ausbrach und der Betrieb für einige Zeit ruhte. Im ersten Winterlehrjahr nach dem Krieg (1919/20) zählte man die stolze Summe von 54 Schülern. 1926 wurden die städtischen Mittel durch Krieg und Inflation stark eingeengt. Eine schwere Zeit für die Winterschule, da eine Mädchenklasse eingegliedert werden sollte und der erforderliche Umbau größere Bargeldmittel für die Herrichtung der teilweise sehr mitgenommenen Schul- und Wohnräume sowie zur Schaffung sanitärer Anlagen erforderte. Die dazu benötigten Gelder betrugen zwischen 60.000 und 70.000 Reichsmark.

Es bestand weiterhin die Gefahr, dass die Schule der Stadt Belzig zugeschrieben würde und dorthin übersiedelte, da Belzig alle erforderlichen Mittel bereitstellen wollte. Schwere "Kämpfe" um den Erhalt der Schule in Treuenbrietzen begannen. Nun mischten sich auch die ehemaligen Gründer der Schule (Vorstandsmitglieder des landwirtschaftlichen Vereins Treuenbrietzen) in die Sache mit ein und beriefen eine Bürgerversammlung ein. Hier wurde der Beibehalt der Schule, die Bereitstellung der erforderlichen Mittel und der Umbau zur Eingliederung der Mädchenklasse fast einstimmig befürwortet. Die städtischen Körperschaften konnten sich ihrer Pflicht nun nicht mehr entziehen und stimmten endlich zu.
Wer ahnt schon, dass unsere Gesamtschule einst als Lazarett der Treuenbrietzener Garnison errichtet wurde? Die Bauarbeiten dazu wurden etwa 1862 ausgeschrieben, da man ein Lazarett in Treuenbrietzen als notwendig ansah. Der Bau verzögerte sich jedoch aufgrund von Schwierigkeiten, die von Seiten der Bürger gemacht wurden. Im Februar 1863 erscheint eine neue Ausschreibung für den Bau und etwa ein Jahr später wurde das Gebäude schon fertiggestellt. Die Truppen hatten in dieser Zeit aber Treuenbrietzen verlassen und kämpften in Schleswig-Holstein gegen die Dänen. Das Lazarett wurde mit Verwundeten belegt. 60 Mann mussten untergebracht werden, obwohl nur 36-40 Betten aufgestellt werden sollten. Auch in den Jahren 1860 und 1870/71 diente der Bau als Unterbringung für leicht- und schwerverletzte Soldaten.

1877 stand das Gebäude leer und die Stadt versuchte ein Lehrerseminar zu bekommen, um das relativ neue Gebäude nutzen zu können. Leider hatte man damit kein Glück und eine Baugewerksschule wurde ins Leben gerufen und in dem Haus untergebracht. Jedoch ging der Besuch der Schule mit den Jahren sehr zurück. Somit wurde sie im Herbst 1882 geschlossen.

Eine entsprechende Verwendung fand unsere heutige Gesamtschule erst 1905 wieder, als für den Kreis Zauch - Belzig eine "landwirtschaftliche Winterschule" ins Leben gerufen wurde. Dies war die 5. derartige Schule in der Provinz Brandenburg. Nebenbei mag es erwähnenswert erscheinen, dass sich im Mittelalter auf dem späteren Baugrund ein großer Teich befand, der den Zugang zur Stadt erschweren sollte. Vor ein paar Jahren fand man dort noch Hufeisen der Pferde von schwedischen Reitern, die 1636 in die Stadt eindringen wollten und im Sumpf des Teiches hängen blieben. Die Hufeisen kann man heute im Treuenbrietzener Heimatmuseum bewundern.

Am 18.April 1904 richtete der landwirtschaftliche Verein zu Treuenbrietzen ein Gesuch an den Magistrat zwecks der Errichtung einer "landwirtschaftlichen Winterschule". Der Vorsitzende war der damalige Bürgermeister Jahn. Der Magistrat stimmte zwar zu, richtete das Gesuch aber an die Landwirtschaftskammer Berlin weiter. Diese wollte, dass die Anzahl der interessierten Schüler festgestellt werden sollte um herauszufinden, ob sich die Investition auch lohnt. Nach einigen Schwierigkeiten konnte man die Anmeldungen von mehr als 140 Interessierten vorlegen, die durch die Vorstandsmitglieder erfragt wurden.

Nun begann der Kampf um die Schulräume, denn man bestand auf die Räume der ehemaligen Baugewerksschule, die aber im unteren Bereich vom Bürgermeister Jahn bewohnt wurden. Nach langem Hin und Her konnte man endlich mit den Umbauten beginnen. Am 02. November 1905 wurde die Schule mit einer stattlichen Anzahl von Schülern durch den Direktor Linde eröffnet. Die Anzahl der Schüler betrug Jahr für Jahr durchschnittlich 25 bis 45 bis der Krieg ausbrach und der Betrieb für einige Zeit ruhte. Im ersten Winterlehrjahr nach dem Krieg (1919/20) zählte man die stolze Summe von 54 Schülern. 1926 wurden die städtischen Mittel durch Krieg und Inflation stark eingeengt. Eine schwere Zeit für die Winterschule, da eine Mädchenklasse eingegliedert werden sollte und der erforderliche Umbau größere Bargeldmittel für die Herrichtung der teilweise sehr mitgenommenen Schul- und Wohnräume sowie zur Schaffung sanitärer Anlagen erforderte. Die dazu benötigten Gelder betrugen zwischen 60.000 und 70.000 Reichsmark.

Es bestand weiterhin die Gefahr, dass die Schule der Stadt Belzig zugeschrieben würde und dorthin übersiedelte, da Belzig alle erforderlichen Mittel bereitstellen wollte. Schwere "Kämpfe" um den Erhalt der Schule in Treuenbrietzen begannen. Nun mischten sich auch die ehemaligen Gründer der Schule (Vorstandsmitglieder des landwirtschaftlichen Vereins Treuenbrietzen) in die Sache mit ein und beriefen eine Bürgerversammlung ein. Hier wurde der Beibehalt der Schule, die Bereitstellung der erforderlichen Mittel und der Umbau zur Eingliederung der Mädchenklasse fast einstimmig befürwortet. Die städtischen Körperschaften konnten sich ihrer Pflicht nun nicht mehr entziehen und stimmten endlich zu.